Du willst auch bei schlechtem Wetter aufs Wasser?
Viele Kajakfahrer bleiben bei Wind und Regen zu Hause und verpassen dadurch wertvolle Paddelzeit.
Das muss nicht sein!
Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung wird Kajakfahren bei jedem Wetter zum Erlebnis.
Inhaltsverzeichnis
Die richtige Ausrüstung für jedes Wetter
Kleidung nach dem Zwiebelprinzip
Bei wechselhaftem Wetter ist die richtige Kleidung entscheidend. Das Zwiebelprinzip funktioniert auch beim Kajakfahren perfekt. Die unterste Schicht sollte aus Funktionsmaterial bestehen, das Feuchtigkeit vom Körper wegleitet.
Darüber trägst du eine isolierende Schicht aus Fleece oder Wolle. Als äußere Schicht dient eine wasserdichte Paddeljacke oder ein Trockenanzug. Vermeide unbedingt Baumwolle – sie speichert Wasser und kühlt den Körper aus.
Wasserdichte Ausrüstung
Packe deine wichtigsten Gegenstände in wasserdichte Behälter. Trockentaschen in verschiedenen Größen schützen Handy, Wechselkleidung und Proviant zuverlässig vor Nässe.
Eine wasserdichte Stirnlampe gehört ebenfalls zur Grundausstattung, besonders bei frühen oder späten Touren im Herbst und Winter.
Kajakfahren bei starkem Wind
Windrichtung richtig einschätzen
Wind kann dein größter Feind oder bester Freund sein. Plane deine Route so, dass du gegen den Wind startest und mit Rückenwind zurückkehrst. Das spart Kraft für den Rückweg, wenn du bereits müde bist.
Gegenwind macht das Paddeln anstrengender, aber auch sicherer – du wirst automatisch zum Ufer getrieben. Seitenwind ist am tückischsten und erfordert konstante Korrekturen der Paddelrichtung.
Windstärke richtig bewerten
Als Faustregel gilt: Windstärken über 4 Beaufort (20-28 km/h) sind für Anfänger bereits grenzwertig. Erfahrene Paddler können auch bei stärkerem Wind fahren, sollten aber immer einen Notfallplan haben.
Achte auf diese Warnzeichen:
- Schaumkronen auf dem Wasser
- Schwierigkeiten beim Geradeausfahren
- Starke Drift trotz aktivem Paddeln
Sicher paddeln bei Regen
Sichtbarkeit gewährleisten
Regen verschlechtert die Sicht erheblich. Trage helle, reflektierende Kleidung und nutze wasserfeste Signalmittel. Eine Pfeife am Handgelenk kann in Notsituationen lebensrettend sein.
Halte bei starkem Regen größeren Abstand zu anderen Paddlern und fahre langsamer als gewöhnlich. Die Reaktionszeit verlängert sich bei schlechter Sicht deutlich.
Rutschgefahr minimieren
Nasse Oberflächen werden extrem rutschig. Das Ein- und Aussteigen erfordert besondere Vorsicht. Rutschfeste Schuhe mit gutem Profil sind Pflicht.
Auch im Kajak selbst können nasse Fußstützen und Sitzflächen zur Gefahr werden. Trockne wichtige Kontaktpunkte regelmäßig ab oder verwende rutschfeste Matten.
Kälteschutz im Winter
Hypothermie vermeiden
Kaltes Wasser ist gefährlicher als kalte Luft. Bereits bei Wassertemperaturen unter 15°C solltest du einen Neoprenanzug oder Trockenanzug tragen. Die 1-10-1-Regel hilft bei der Einschätzung: 1 Minute Zeit bei Kälteschock, 10 Minuten koordinierte Bewegung, 1 Stunde bis zur Bewusstlosigkeit.
Nimm immer warme Getränke in einer Thermoskanne mit. Zucker und warme Flüssigkeit helfen dem Körper, die Temperatur zu halten.
Kürzere Touren planen
Bei widrigen Bedingungen sind kürzere Touren oft sinnvoller. Du kannst das Wetter besser einschätzen und bist schneller wieder am sicheren Ufer.
Plane immer mehrere Ausstiegsmöglichkeiten entlang der Route ein. So bleibst du flexibel, wenn sich die Bedingungen verschlechtern. Ergänzend dazu ist die richtige Winterausrüstung von großer Bedeutung.
Fazit
Kajakfahren bei Wind und Wetter erweitert deine Saison erheblich und bietet einzigartige Naturerlebnisse. Mit der richtigen Ausrüstung, sorgfältiger Planung und gesundem Respekt vor den Elementen steht unvergesslichen Paddelabenteuern nichts im Weg.
Taste dich langsam an schwierigere Bedingungen heran und sammle Erfahrungen in geschützten Gewässern, bevor du dich an größere Herausforderungen wagst. Wenn du neu in diesem Sport bist, sieh dir unsere Ratschläge zum Kajakfahren für Anfänger an.